Montag, 6. März 2006

...

Es wird erzählt, dass alle Gefühle und Qualitäten
des Menschen ein Treffen hatten.
Als die Langeweile zum dritten Mal gähnte,
schlug der Wahnsinn wie immer gewitzt vor:
"Lasst uns Verstecken spielen".
Die Intrige hob die Augenbraue
und die Neugierde konnte sich nicht mehr zurückhalten
und fragte:" Verstecken, was ist das?"

"Das ist ein Spiel," sagte der Wahnsinn
"ich verdecke mein Gesicht und fange an zu zählen,
von 1 bis 1 Million. Inzwischen versteckt Ihr euch.
Wenn ich das Zählen beendet habe, wird der letzte, den ich finde,
meinen Platz einnehmen, um das Spiel fortzusetzen."

Die Begeisterung und die Euphorie tanzten vor Freude.
Die Freude machte so viele Sprünge, dass sie den letzten Schritt tat,
um den Zweifel zu überzeugen und sogar die Gleichgültigkeit,
die sonst an nichts Interesse zeigte, machte mit.

Aber nicht alle wollten mitmachen:
Die Wahrheit bevorzugte es, sich nicht zu verstecken, wozu auch?
Zum Schluss würde man sie immer entdecken.
Und der Stolz meinte, dass es ein dummes Spiel wäre
(im Grunde ärgerte er sich nur, dass die Idee nicht von ihm kam).
Und die Feigheit zog es vor, nichts zu riskieren.

"Eins, zwei, drei,......." der Wahnsinn begann zu zählen.
Als erstes versteckte sich die Trägheit,
die sich wie immer hinter den ersten Stein fallen ließ.
Der Glaube stieg zum Himmel empor
und die Eifersucht versteckte sich im Schatten des Triumphes,
der es aus eigener Kraft geschafft hatte,
bis zur höchsten Baumkrone zu gelangen.
Die Großzügigkeit schaffte es kaum, sich selbst zu verstecken,
da sie bei allen Verstecken, die sie fand, glaubte,
ein wunderbares Versteck für einen ihrer Freunde gefunden zu haben.

Ein kristallklarer See........ein wunderbares Versteck für die Schönheit.
Eine dunkle Höhle............ein perfektes Versteck für die Angst.
Der Flug eines Schmetterlings.........das Beste für die Wollust.
Ein Windstoß...........großartig für die Freiheit, so versteckte sie sich auf einem Sonnenstrahl.
Der Egoismus dagegen fand von Anfang an einen sehr guten Ort,
luftig und gemütlich.........aber nur für ihn.
Die Lüge verstecke sich auf dem Meeresgrund
(stimmt nicht, in Wirklichkeit verstecke sie sich hinter dem Regenbogen).

Die Leidenschaft und das Verlangen im Zentrum der Vulkane.
Die Vergesslichkeit.....ich habe vergessen, wo sie sich versteckte,
aber das ist auch nicht so wichtig.

Als der Wahnsinn "999999" zählte, hatte die Liebe noch kein Versteck gefunden.
Alle Plätze schienen besetzt zu sein...bis sie den Rosenstrauch entdeckte
und gerührt beschloss, sich in der Blüte zu verstecken.

"Eine Million", zählte der Wahnsinn und begann zu suchen.
Die erste, die entdeckt wurde, war die Trägheit,
nur drei Schritte vom ersten Stein entfernt.
Danach hörte man den Glauben, der im Himmel mit Gott über Theologie diskutierte.
Das Verlangen und die Leidenschaft hörte man im Vulkan vibrieren.
In einem unachtsamen Moment fand er die Eifersucht
und so natürlich auch den Triumph.
Den Egoismus brauchte er gar nicht zu suchen,
ganz allein kam er aus seinem Versteck heraus,
das sich als Bienennest entpuppt hatte.

Vom vielen Laufen bekam er Durst und als er sich dem See näherte,
entdeckte er die Schönheit.
Mit dem Zweifel war es noch einfacher,
ihn entdeckte er auf einem Zaun sitzend,
weil er sich nicht entscheiden konnte,
auf welcher Seite er sich verstecken sollte.
So fand er einen nach dem anderen, das Talent im frischen Gras
und die Angst in einer dunklen Höhle.

Nur die Liebe tauchte nirgendwo auf.
Der Wahnsinn suchte sie überall. Auf jedem Baum,
in jedem Bach dieses Planeten, auf jedem Berg
und als er schon aufgeben wollte, erblickte er die Rosen.

Mit einem Stöckchen fing er an, die Zweige zu bewegen,
bis ein schmerzlicher Schrei aufkam.
Die Dornen hatten der Liebe die Augen ausgestochen.
Der Wahnsinn war hilflos und wusste nicht,
wie er seine Tat wieder gutmachen konnte.
Er fing an zu weinen und entschuldigte sich.
Er versprach ihr, für immer Ihr Blindenführer zu sein.

Seit dieser Zeit, seit das erste Mal auf Erden Verstecken gespielt wurde,
ist die Liebe blind und der Wahnsinn immer ihr Begleiter.

(Verfasser unbekannt)

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